AVW informiert

Aktuelle Entwicklungen in der Wohngebäudeversicherung

Ende Oktober fand das Webinar „AVW-Kompakt 2021“ statt. Dirk Gehrmann, Bereichsleiter Bestandsmanagement, warf darin einen Blick auf das aktuelle Marktgeschehen und die Entwicklungen in der Versicherungswirtschaft. Die wichtigsten Zahlen aus der Wohngebäudeversicherung hier nun im Überblick.

Das Geschäftsjahr 2020 verlief für die Versicherer in der Wohngebäudeversicherung nach einem schon guten Jahr 2019 noch etwas besser (Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, Herbst 2021). Die Leistungen betrugen wie im Vorjahr 5,8 Milliarden Euro, die Prämien stiegen auf 8,8 Milliarden Euro an (2019: 8,2 Mrd. Euro). Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote für 2020 sank auf 94,4 % (2019: 96,7 %). Jedoch über die letzten Jahre seit 2002 betrachtet, haben die Versicherer mit dem Jahr 2020 erst zum vierten Mal einen Gewinn erzielt:

Neue Höchstwerte bei Leitungswasserschäden

Wie auch schon in der Vergangenheit haben die Leitungswasserschäden mit rund 60 % der versicherten Leistungen den größten Anteil an den Schadenaufwendungen ausgemacht. Die Versicherungsleistungen betrugen im Jahr 2020 3,31 Milliarden Euro. Wenngleich auch in den letzten 5 Jahren die Anzahl der Schäden recht konstant geblieben ist, so sind doch die durchschnittlichen Schadenaufwendungen um rund 45 % auf 3.003 Euro je Schaden gestiegen.

Verheerende Naturkatastrophe im Juli 2021

2021 wird sich die aus Sicht der Versicherer erfreuliche Entwicklung der Schaden-Kosten-Quote aller Voraussicht nach wieder ändern. Denn die außerordentlichen Naturkatastrophen, die es 2021 gab, darunter insbesondere die Flutkatastrophe im Juli, werden 2021 zum Jahr mit den höchsten Naturgefahren-Schäden überhaupt machen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rechnet mit versicherten Unwetterschäden an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen in Höhe von 11,5 Milliarden Euro. Allein das durch das Tiefdruckgebiet „Bernd“ verursachte Hochwasser im Juli hat sich auf ein Schadenvolumen von rund 7 Milliarden Euro summiert. Zum Vergleich: Das Elbehochwasser im Jahr 2002 hat zu einem versicherten Schadenaufwand in Höhe von 4,75 Milliarden Euro (hochgerechnet auf Preise 2020) geführt. Damit ist der durch das Hochwasser „Bernd“ verursachte Schadenaufwand in der Sach- und Kraftfahrzeugversicherung die verheerendste Naturkatastrophe, die es in Deutschland je gab.

Ausblick auf die weitere Marktentwicklung

Bereits in der diesjährigen Prolongationsphase hat sich eine deutliche Verunsicherung auf Seiten der Versicherer gezeigt. Dieses hat sich teilweise sowohl in höheren Beiträgen als auch in einer Reduzierung der zur Verfügung gestellten Zeichnungskapazitäten ausgedrückt. In der Vergangenheit hatten die Versicherer in ihrer Beitragsermittlung offensichtlich in den wenigsten Fällen Beitragsanteile für außergewöhnliche Naturkatastrophen einkalkuliert.

Neben der bisherigen ZÜRS-Zonen-Prüfung, die die statistische Gefährdung durch Hochwasser berücksichtigt, werden zukünftig auch die Starkregenklassen in Abhängigkeit der Standorte der zu versichernden Gebäude das Pricing sowie die Höhe der Selbstbehalte und Jahreshöchstentschädigungen beeinflussen. Preistreibend wird sich im Jahr 2022 auch die Indexanpassung um rund 5,5 % aufgrund steigender Baukosten und –löhne auswirken.

FORUM LEITUNGSWASSER: AVW unterstützt die Prävention von Leitungswasserschäden

Dieser Preisentwicklung lässt sich nur mit einem gezielten Schadenmanagement entgegenwirken.  Schadentreiber Nummer 1 in der Wohngebäudeversicherung bleiben – auch bei einer Zunahme von Elementarschadenereignissen – unverändert Leitungswasserschäden.  Die AVW setzt sich deshalb seit Jahren für ein gezieltes Schadenmanagement ein und unterstützt ihre Kunden bei der Prävention von Leitungswasserschäden. Im FORUM LEITUNGSWASSER wurden effektive Strategien zur Vermeidung der Schäden entwickelt, auch das neue Managementsystem zur Verhütung von Leitungswasserschäden der AVW unterstützt die Präventionsbemühungen. Als AVW-Kunde profitieren Sie direkt von den Maßnahmen, die entwickelt wurden – sprechen Sie Ihren Kundenmanager an.