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Naturgefahren: Mehr Immobilien gegen Hochwasser versicherbar

Bundesweit sind nur ca. 37% der Gebäude gegen Elementarschäden versichert. Die Notwendigkeit einer Versicherung von Immobilien gegen Unwetter wird häufig angezweifelt. Dabei können Elementargefahren wie beispielsweise Hochwasser und Überschwemmung aufgrund der Kumulgefahr für Unternehmen existenzbedrohend sein. Immobilien können mittlerweile einfacher gegen die zunehmenden Extremwetterlagen versichert werden. Dirk Gehrmann, Prokurist und Bereichsleiter Bestandsmanagement, klärt über Veränderungen in der Gefahreneinstufung auf.

Meteorologen und Versicherer sind sich einig: Die extremen Unwetter, mit denen Deutschland Anfang des Sommers zu kämpfen hatte, bleiben keine Ausnahme. Im Gegenteil: Klima-Simulationen für die nächsten Jahre zeigen, dass die Ereignisse sogar noch heftiger werden. Nicht nur exponierte Gefahrenlagen an Flüssen oder anderen Gewässern können von Überschwemmungen betroffen sein. Starkregenereignisse in Bayern haben in diesem Jahr zu erheblichen Schäden an von Gewässern entfernten Gebäuden geführt. Kurz: Das Wetter in Deutschland wird immer extremer und nahezu alle Regionen können von den Folgen betroffen sein.

Veränderungen der ZÜRS Geo Gefährdungsklassen

Der GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) hat nun ein Update von ZÜRS Geo veröffentlicht. Hinter der Abkürzung ZÜRS verbirgt sich das Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen. Es teilt die 21,3 Millionen erfassten Gebäude in Abhängigkeit der Schadeneintrittswahrscheinlichkeit in vier Gefahrenklassen bezüglich ihres jeweiligen Hochwasserrisikos ein. Die meisten Adressen liegen in der Gefahrenklasse 1. Hier droht weniger als einmal in 200 Jahren eine Überschwemmung. In der Gefahrenklasse 4 hingegen ist statistisch mindestens ein Hochwasser in zehn Jahren zu erwarten. Diese Statistik hat natürlich Auswirkungen auf die Versicherungsprämien einer Elementarschadenversicherung.

ZÜRS hat mit dem Update seine Daten aktualisiert und erstmals flächendeckend alle Hochwassergefahrenkarten der Bundesländer integriert, die im Zuge der entsprechenden EU-Richtlinie erstellt wurden. Das Ergebnis: Nur noch 139.000 Gebäude werden in die höchste Gefahrenklasse 4 eingeordnet. Im Vorjahr waren es 197.000. Dies vereinfacht die Versicherbarkeit dieser Gebäude.

Am meisten profitieren NRW, Thüringen, Sachsen und Niedersachsen

In Nordrhein-Westfalen sank die Zahl der Adressen in der Gefahrenklasse 4 am stärksten – um ganze 62%! Auch Thüringen, Sachsen und Niedersachsen profitieren besonders von den aktualisierten Daten: Hier sank die Zahl der betroffenen Gebäude um mehr als die Hälfte. Allein in Niedersachsen fielen nach der Neubewertung fast 20.000 Gebäude aus der Gefahrenklasse 4 heraus.

Gut 99% aller Immobilien sind versicherbar

Überschwemmungsschäden werden nur ersetzt, wenn eine Elementarschadenversicherung besteht. Sie versichert auch gegen Hochwasser, Schneedruck, Lawinen und Erdrutsch. In Deutschland sind gut 99% der Gebäude problemlos versicherbar.

Und die übrigen 1%? Auch sie können unter bestimmten Voraussetzungen fast alle versichert werden. Einige mit Selbstbehalten, andere nach individuellen baulichen Schutzmaßnahmen. Gut zu wissen: Die Beiträge zur Elementarschadenversicherung sind Bestandteil der umlagefähigen Wohngebäudeversicherung.

Sie möchten Ihre Immobilien besser gegen Elementarschäden versichern? Sprechen Sie uns an! Egal, in welche ZÜRS-Gefahrenklasse Ihre Gebäude eingestuft wurden: Ihr Kundenmanager berät Sie gern über die Möglichkeiten.