AVW informiert

Extremwetter wird laut Klimaforschern Normalität

Wer nach Wetterrekorden sucht, muss in der Statistik nicht weit zurückgehen. Schon die Bilanz für 2018 hält etliche parat. Es war laut Deutschem Wetterdienst nicht nur das sonnenreichste und wärmste Jahr seit Beginn der Messungen, sondern zugleich eines der trockensten. Doch trotz Dürre war es auch ein Starkregen-Rekordjahr. Fast 900 extreme Niederschläge – dreimal so viele wie im langjährigen Mittel – gab es bundesweit. Nur eine Ausnahme? Oder wird solch sprunghaftes Wetter künftig eher die Regel?

Hitzewellen nehmen zu

Was aktuell noch als ungewöhnlich warmer Sommer gilt, könnte in rund 30 Jahren ein ganz normaler Durchschnittssommer sein. Klimaforscher aus Berlin und Potsdam geben eine eindeutige Antwort: „Hitzewellen und extreme Regenfälle werden seit Jahrzehnten immer häufiger. Dieser Trend wird sich in Zukunft durch den Klimawandel fortsetzen.“ Das ist das zentrale Ergebnis ihrer Studie.

Allein der Temperaturanstieg sorge dafür, dass jeder einzelne Sommertag künftig heißer sein wird als früher. Das ist aber nicht das größte Problem: Längere Perioden mit heißen Tagen würden in Zukunft außerdem häufiger, so die Forscher. Hitzewellen oder Dürren werden um gut vier Prozent wahrscheinlicher. Noch viel stärker werden in Mitteleuropa allerdings die feuchten Tage zunehmen. Die Wahrscheinlichkeit für Starkregen in unseren Breiten steigt im Vergleich zu heute um 26 Prozent.

Extreme Wetterperioden dauern länger an

Extremes Wetter tritt also in einer zwei Grad wärmeren Welt nicht nur öfter auf, es hält außerdem länger an. „Insgesamt erleben wir in Zukunft weniger einen schnellen Wechsel von Wetterlagen, sondern länger andauernde Phasen extremen Wetters“, erklärt ein Klimaforscher.

Eine der wichtigsten Ursachen dafür ist demnach der sich verlangsamende Jetstream auf der Nordhalbkugel. Dieser Wind wird angetrieben vom Temperaturunterschied zwischen Arktis und Äquator. Er weht das ganze Jahr mit hoher Geschwindigkeit in großen Höhen zwischen dem 40. und 60. Breitengrad einmal um den Globus.

Da es in der Arktis aber besonders schnell wärmer wird und der Temperaturunterschied zwischen Polarregion und Tropen dadurch immer geringer wird, verliert der Jetstream an Fahrt. In der Folge werden bestimmte Wetterlagen stabiler.

Gefahr von Hochwasser und Überflutungen steigt

Für uns in Deutschland bedeutet das: Auf Hitze folgen in der Regel nicht bloß abkühlende Schauer, sondern das Wetter schlägt häufiger gänzlich um. Es folgen Tage mit erheblichen Niederschlägen – das könnten bis zu zwei Wochen sein. Damit steigt natürlich die Gefahr von Hochwasser und Überflutungen, auch weil auf den ausgetrockneten Böden der Niederschlag schwerer versickert.

Halbjahresbilanz Naturgefahren 2019

Vieles von den Prognosen der Forscher merken wir bereits heute: Sturm, Hagel, Blitz und Starkregen haben im ersten Halbjahr 2019 Versicherungsschäden an Wohngebäuden und Autos von insgesamt 1,3 Milliarden Euro angerichtet – wie schon im ersten Halbjahr 2018. 730 Millionen Euro der Halbjahresschäden entfallen dabei auf Wohngebäude (langjähriger Halbjahresdurchschnitt: 800 Mio. Euro), 550 Millionen Euro auf Kraftfahrzeuge. Was einst mal ein Rekord war, könnte also bald Normalität werden (Quelle: GDV).

Welche Versicherung schützt?

Die Naturgefahrenversicherung (Elementarschadenversicherung) wird als optionaler Zusatzbaustein zur Hausrat- und Wohngebäudeversicherung oder bereits inklusive angeboten und schützt vor den finanziellen Folgen von Überschwemmungen durch Hochwasser, Starkregen, Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbrüchen.

Sprechen Sie dazu gern Ihren Kundenmanager an und lassen sich beraten.