AVW informiert

AVW Versicherungstagung 2016: rege Teilnahme, interessierter Austausch

Gebündelte Informationen, fachlicher Austausch und neue Impulse aus der Versicherungswirtschaft für die Immobilienwirtschaft – das bietet die traditionelle AVW-Versicherungstagung. Im Hotel Hafen Hamburg nutzten auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Versicherungsverantwortliche der Wohnungsunternehmen die Chance, sich zu informieren und auf den neuesten Stand zu bringen. Auf der Agenda standen aktuelle Themen wie die Absicherung von Terrorgefahren, die Versicherung von Flüchtlingsunterkünften und die Versicherung von anspruchsvollen Bauvorhaben.

„AVW kompakt“ – unter diesem Motto stand der Vortrag von Dirk Gehrmann, Bereichsleiter Bestandsmanagement bei der AVW. Sein Vortrag über das aktuelle Marktgeschehen und die Entwicklungen in der Versicherungswirtschaft beinhaltete auch ein nach wie vor aktuelles Thema: die Versicherung von Flüchtlingsunterbringungen. In einem kurzen Überblick schaffte er Klarheit über die derzeitige Versicherungssituation: 

  • Die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen „ohne maßgebliche Änderung der Belegungszahl“ stellt derzeit in der Regel keine Gefahrerhöhung aus Sicht der Versicherer dar.
  • Eine zentrale Unterbringung mit „einer maßgeblichen Änderung der Belegungszahl“ sehen die meisten Versicherer jedoch als Gefahrerhöhung an.
  • Auch eine Nutzungsänderung (wenn zum Beispiel eine Schule zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut wurde) betrachten die meisten Versicherer als Gefahrerhöhung.

Eine solche Gefahrerhöhung muss dem Versicherer angezeigt werden (§23 VVG). Der Versicherer hat dann die Option, die höhere Gefahr vom Versicherungsschutz auszuschließen, zusätzliche Prämien zu verlangen oder den Versicherungsschutz komplett zu kündigen. Wer sich jedoch gegen eine Anzeige der Gefahrehrhöhung entscheidet, kann im Schadenfall seinen Versicherungsschutz verlieren (§26 VVG).

Terror-Versicherung: erhöhte Gefahrenlage in Deutschland

Für dieses Thema hatte die AVW einen Experten geladen: Gerhard Heidbrink, Vorstandsvorsitzender der EXTREMUS Versicherungs-AG, stellte in seinem Beitrag die sogenannte Terror-Versicherung vor – die Versicherung gegen Schadenfälle durch einen Terroranschlag. Der Anlass ist genauso aktuell wie erschreckend: Die Terror-Gefahrenlage in Deutschland wird inzwischen als erhöht eingestuft. Dirk Gehrmann wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Wohnungsunternehmen über die Wohngebäudeversicherung bereits weitgehend abgesichert seien: Sachschäden an Einzelobjekten, mit einer Versicherungssumme bis 25 Mio. Euro, die durch Terrorakte verursacht werden, sind über die AVW Wohngebäude-Rahmenverträge versichert. Zu den versicherten Gefahren zählen:

  • Feuer
  • Explosion
  • Absturz eines Luftfahrzeugs

Wer jedoch für Gebäude mit einer Versicherungssumme von mehr als 25 Mio. Euro Versicherungsschutz benötigt, sollte sich Gedanken über eine separate Terror-Versicherung machen.

Kombinierte Objektdeckung: umfangreiche Absicherung für umfangreiche Bauvorhaben

Bei anspruchsvollen Bauvorhaben kann einiges passieren. Dipl.-Ing. Gerrit Fey und Rechtsanwalt Martin Hake von der R+V Allgemeine Versicherung AG demonstrierten in ihrem Vortrag sehr eindrucksvoll, wie schwer es ist, bei großen Bauvorhaben mit mehreren beteiligten Unternehmen den Überblick zu behalten. Für welche Schäden ist der Bauherr verantwortlich? Welche Personen muss er versichern? Über welchen Zeitraum?

Julia Bestmann und Wolf-Rüdiger Senk von der AVW stellten die Lösung für diese Herausforderung vor: die AVW-Projektversicherung. Sie sichert Bauvorhaben vollumfänglich ab. Ausführliche Informationen zu der „All-Inclusive-Versicherung“ finden Sie in diesem Newsletter in dem Artikel „Die kombinierte Bauleistungs- und Haftpflichtpolice: Die AVW-Projektversicherung“.

Von Lebensversicherung bis Leitungswasser: Themenvielfalt stieß auf großes Interesse

In weiteren Vorträgen an diesem Tag gab Dr. Frank Austen, Chefvolkswirt der Gothaer Asset Management AG, einen fachkundigen und interessanten Einblick in die Situation der Lebensversicherer vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfeldes.

Christoph Becher von der AVW Schadenberatung präsentierte sehr anschaulich, wie es in Leitungswasserrohren zur Korrosion kommen kann. Stefan Schenzel, Teamleiter Schadenmanagement und Schadenberatung bei der AVW, stellte den Teilnehmern den Service der AVW-Schadenanalyse vor. Mit diesem Tool unterstützt die AVW Wohnungsunternehmen bei der individuellen Verhütung von Leitungswasserschäden. Mehr dazu lesen Sie im ersten Beitrag dieses Newsletters.

Die Themenvielfalt und die entspannte Atmosphäre im Hotel Hafen Hamburg sorgten insgesamt wieder einmal für eine sehr gelungene Veranstaltung.

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